Fossil Q Explorist HR im Test

Fossil Q Explorist HR im Test

Die meisten von euch steuern ihr Smart Home sicherlich per Smartphone, Tablet oder Sprache. Heute nehme ich im Test die Fossil Explorist HR SmartWatch der 4. Generation unter die Lupe. Diese basiert auf Googles Wear OS Betriebssystem. Natürlich sollen im Bericht auch ihre Einsatzmöglichkeiten im Smart Home nicht zu kurz kommen. Sprachassistenten ziehen in immer mehr Geräte ein, unter anderem wie letztens berichtet, in Kopfhörer oder eben auch Smartwatches. Der Fossil Smartwatch steht hier der Google Assistant zur Seite – mehr dazu jedoch gleich ausführlicher.

Design und Verarbeitung:

Die Fossil Explorist HR gibt es derzeit in verschiedenen Ausführungen im Preisbereich von 279€-299€. Der Preis variiert je nach gewünschtem Armband welches sich flexibel und einfach austauschen lässt. Bisher kann man die 4. Generation der Fossil Explorist Reihe nur bei Fossil direkt bestellen (Stand: 23.08.2018). Verfügbar sind die Armbänder aus Edelstahl, Leder sowie Silikon, ansonsten können auch einfache handelsübliche Armbänder von 22 mm Breite mit dem benannten Schnellverschluss befestigt werden. Ich habe mich im Test für die Variante mit dem spacegrauen Gliederarmband aus Edelstahl entschieden, sowie einem Milanaiseband zum Auswechseln. Das Austauschen des Armbands geht innerhalb von wenigen Sekunden. Das Gehäuse der Uhr ist bei allen Varianten aus hochwertigem Edelstahl. Das Gewicht wirkt je nach Armband sehr unterschiedlich. Das Milanaiseband eignet sich für mich aber sowohl vom Tragekomfort als auch vom Gewicht gut für den Alltag. An dieser Stelle sei erwähnt, dass es für Frauen die etwas kleinere und leichtere analoge Q Venture Serie von Fossil gibt. Auch hier gibt es verschiedene Ausführungen in Farbe und Armband. Auch die Damen liegen preislich je nach Ausführung zwischen 279€ und 299€.
Durch die gut gelöste Gestensteuerung stört es bei der Bedienung überhaupt nicht, dass das Display rund ist. Im Gegenteil, das runde Display ist nämlich einer der Punkte die ich am Design der Fossil Explorist wirklich zu schätzen weiß: es wirkt durch das runde Display klassisch und durch die verwendeten Materialien zeitlos, schlicht und schick. Das Amoled Display ist zudem sehr scharf und kann durch seine ausreichende Helligkeit meist auch ohne Probleme draußen abgelesen werden.

Konnektivität:

An Sensoren bietet die Fossil Explorist der 4. Generation die selbe Ausstattung wie ihr Vorgänger und noch mehr. So gehören neben WiFi und Bluetooth 4.1 Low Energy auch ein NFC Chip sowie GPS und ein Herzfrequenz Sensor nun zur Ausstattung.
Neben Umgebungslicht-, Beschleunigungssensor und Gyroskop ist auch ein Altimeter mit an Board.
Eine Möglichkeit zur Verwendung von Mobilfunk ist ausgeschlossen, auch optional gibt es keine Variante mit SIM-Slot oder eSIM, so ist die Fossil Explorist nur bedingt autark einsetzbar von einem Smartphone.

Einrichtung:

Die Fossil Explorist der 4. Generation wird, wie auch andere Smartwatches welche unter Wear OS laufen, mit der passenden Android App oder iOS App eingerichtet. Voraussetzung hierfür ist ein Android Gerät mit Android ab Version 4.4 oder ein iOS Gerät mit mindestens iOS 9.3. Zu Bedenken ist, dass es unter iOS ein paar Einschränkungen gibt: z.B. kann mit iOS nicht auf Nachrichten geantwortet werden.

Alltagsverwendung:

Im Alltag muss man auf die Fossil Explorist keine Rücksicht nehmen, denn sie ist wasserdicht und kann somit ohne Probleme im Regen, beim Duschen, als auch zum Schwimmen getragen werden.
Wie für eine Smartwatch üblich zeigt auch die Fossil Explorist jegliche gewünschte Benachrichtigungen des Smartphones an und informiert über diese auf Wunsch per Vibrationsfeedback. Auch vorprogrammierte Kurzantworten oder eine Antwort per Spracheingabe stellen kein Problem dar. Benachrichtigungen können zudem per Emoji als auch alternativ mit einer Mini Tastatur beantwortet werden (dies ist aber auf Grund der Display Größe natürlich entsprechend mühsam und für Ausnahmefälle als für eine realistische Alltagsverwendung).
Zudem kann man bei der Steuerung noch auf den Google Assistant zurückgreifen. Auf diesen und auch auf die alltäglichen Smart Home Funktionen werde ich später noch gesondert eingehen.

Akkulaufzeit im Alltag

Bei moderater Nutzung samt jeglichen Sensoren sowie ein wenig Sport Tracking hält der Akku ohne Probleme über den Tag. Gegenüber dem Vorgänger welcher mit weniger Sensoren und Features ungefähr auf dieselbe Akkulaufzeit kam stellt dies auf jeden Fall ein Upgrade dar. Zudem nutze ich auch das Always On Display, welches ebenfalls eine Mehrbelastung für den Akku darstellt. Dieses zeigt mir dauerhaft die Uhrzeit und informiert über neue eingehende Benachrichtigungen. Apps von denen ihr keine Benachrichtigungen auf der Uhr aber am Smartphone erhalten wollt könnt ihr in der Wear OS App einstellen. Wenn ich den Arm zu mir drehe, also die klassische „auf die Uhr schauen“ Bewegung mache, steigt die Displayhelligkeit und etwaige Farben auf dem Display werden auch dargestellt. Auch die Verwendung ohne Always On Display ist sehr praktikabel, denn auch hier aktiviert sich das Display, wenn ich die Uhr wie eben beschrieben bewege. Zudem messe ich kontinuierlich über den Tag meine Herzfrequenz. Auch dies stellt eine Mehrbelastung für den Akku dar. Wer das nicht braucht kann hier noch das ein oder andere Prozent an Akku sparen und kommt somit sicherlich im Alltag dann auch länger mit dem Akku hin.

Für zukünftige Modelle würde ich mir dennoch eine verbesserte Akkulaufzeit wünschen. Geladen wird per Induktionsladegerät mit USB Anschluss. Das Ladepad hält magnetisch an der Unterseite der Smartwatch fest und eine Aufladung dauert ca. 1-1,5h.

Wear OS Smartwatch im Smart Home

Wie eben bemängelt gibt es für die meisten Smartphone Apps keine Wear OS Apps. Eine Lösung wie bei Apples Homekit wäre hier daher wirklich willkommen. Dies ist leider auch im Bereich Smart Home der Fall. So gibt es beispielsweise keine Wear OS App für Philips Hue. Hier muss man dann auf den integrierten Google Assistant zum Beispiel ausweichen. Alternativ gibt es auf Wear OS zudem IFTTT. Mit IFTTT lassen sich für alle IFTTT kompatiblen Smart Home Produkte Widgets kreieren, welche durch Tastendruck auf das Widget dann abgerufen werden.

Musiksteuerung mit der Smartwatch: Sonos, Google Cast, Spotify Connect & Co

Besonders intuitiv gestaltet sich die Bedienung der Sonos Lautsprecher mit der Fossil Explorist. Sonos stellt zwar keine WearOS App zur Verfügung, sobald jedoch Musik über das Smartphone per Alexa oder anderweitig auf der Sonos Anlage gestartet wurde erscheint auf der Smartwatch ein Interface für Play/Pause sowie nächster Musiktitel. Außerdem wird der aktuelle Titel sowie ein kleines Cover angezeigt. Wischt ihr dieses weg, kann es trotzdem jederzeit wieder bei den Benachrichtigungen durch Hochwischen gefunden und benutzt werden. Die Smartwatch greift hierbei auf den Player in der Benachrichtigung auf dem Smartphone zurück. Dieser erscheint auch automatisch auf euren mit dem Heimnetz verbundenen Smartphones. Und genauso könnt ihr euch das auch auf der Smartwatch vorstellen. Analog steuert die Smartwatch so auch Musik welche auf dem Smartphone z.B. von Spotify, Youtube oder einer beliebigen anderen App wiedergegeben wird, welche einen Player in der Benachrichtigungsleiste anzeigt. Tippt ihr auf die Benachrichtigung / das Musik Interface erhaltet ihr zudem die Steuermöglichkeit über die Lautstärke. Außerdem wird dann auch das Cover des aktuellen Musiktitels größer dargestellt.
Nachteil: Habt ihr noch andere Sonos Räume kann es vorkommen, dass die Steuerung nicht dem Raum mit aktuell laufender Musik entspricht. Ein Wechsel in der Sonos App ändert dann auch die App auf die aktuelle Wiedergabe und eine Steuerung wird ermöglicht. Ebenfalls ist es auf Grund der mangelnden nativen Unterstützung seitens Sonos nicht möglich Räume zu gruppieren oder zu degruppieren.
Sobald Sonos zum Google Assistant kompatibel wird, kann dieser ebenfalls als Steuerungsalternative über die Smartwatch verwendet werden. Ich gehe davon aus, dass dies spätestens der Fall sein wird, wenn die Sonos Beam und die Sonos One alternativ zu Alexa den Google Assistant bekommen.

Eine laufende Musikwiedergabe auf Google Cast Geräten könnt ihr durch die ebenfalls automatisch auftauchende Benachrichtigung immerhin schnell pausieren und wieder fortsetzen.
Verwendet ihr euer Smartphone und damit z.B. die Spotify App um auf Spotify Connect oder auf Google Cast Geräte zu streamen erhaltet ihr die Möglichkeit zur Steuerung über die Smartwatch die vom Umfang der eben beschriebenen Sonos Steuerung gleicht. Bei laufenden Spotify Wiedergaben z.B. auf den Google Home über Google Cast kann zudem über die (beschränkte) WearOS Integration von Spotify ein anderes Album gewählt werden und die Musikauswahl somit weitgehender geändert werden als es bei Sonos möglich ist.

Welche Smart Home Hersteller bieten native Wear OS Unterstützung

Eigenständige Wear OS Apps im Bereich Smart Home bieten beispielsweise Yeelight (hier unser Test), Danalock (smartes Smartlock), Everhome oder Nest. Meine Nvidia Shield oder einen Android TV kann ich über die Android TV Remote App steuern, welche ebenfalls Wear OS kompatibel istTiny Cam Pro ermöglicht es euch zudem noch ein Live Bild eurer IP Kamera auf der Smartwatch anzuzeigen.
Die beschränkte Auswahl zeigt: hier mangelt es einfach an einem Homekit Pendant seitens Google, dies könnte mitunter im Bereich Smart Home das Problem lösen, dass viele Hersteller keine Wear OS Apps auf den Markt bringen.

Unterstützung durch Wear OS kompatible Drittanbieterapps

Für andere Geräte z.B. Logitech Harmony gibt es leider nur Drittanbieterapps wie, zum Beispiel Harmony Wear Pro. (Für die Harmony gibt es in Deutschland leider noch keine Unterstützung vom Google Assistant. Dies wird sich aber in Zukunft auch noch ändern.) Dies ist auch bei Philips Hue der Fall. Als Wear OS kompatible Drittanbieter App steht hier Hue Essentials zur Verfügung (noch nicht selbst getestet und auch noch in der Beta).

Empfang von Smart Home Benachrichtigungen und Alarmen

Falls eure eingesetzte Smart Home Lösung Benachrichtigungen verschickt könnt ihr diese natürlich auch bequem auf der Smartwatch empfangen. Ich empfange beispielsweise Snapshots bei Bewegung von der IP Kamera zu Hause, diese kann ich so auch bequem auf der Smartwatch abrufen.

Wer noch ein wenig selbst Automatisierungen basteln möchte nimmt am besten Tasker zur Hand, hier ist jedoch auch etwas Eigeninitiative gefragt. Wer selbst tätig wird kann die Smartwatch natürlich auch noch weit vielfältiger als eben beschrieben einbinden. Vielleicht werde ich in zukünftigen Beiträgen hier auf dem Blog die ein oder andere Lösung vorstellen, welche ich dann auch einsetzen werde.

Die meisten smarten Geräte können unter Wear OS über den Google Assistant erreicht werden:

Der Google Assistant auf der Smartwatch

Zur Verwendung des Google Assistant muss eure Smartwatch entweder mit dem Smartphone per Bluetooth oder mit einem Wifi verbunden sein – logisch, denn Mobilfunk besitzt die Fossil Explorist nicht, hier müsste man sich stattdessen in Richtung Huawei Watch umschauen.
Über den Google Assistant können wie vom Smartphone als auch den Google Home Geräten gewohnt jegliche Smart Home Geräte per Sprache gesteuert werden. Jegliche smarte Geräte welche mit dem Google Assistant kompatibel sind können angesteuert werden (z.B. Philips Hue, etc.). Der Google Assistant wird wahlweise über einen langen Druck auf die Home Taste oder per Sprachbefehl aufgerufen falls das Display der Smartwatch aktiviert ist. Ist der Google Assistant auf der Smartwatch geöffnet und die Smartwatch geht wieder in den Ruhemodus hört der Google Assistant sofort zu sobald die Smartwatch merkt, dass ihr wieder auf das Display der Smartwatch schaut.

So können bequem smarte Geräte z.B. beim aus dem Haus gehen oder auf dem Heimweg im Auto gesteuert werden. So hat man seinen Google Assistant immer parat, denn Sprachassistenten in Autos sind zwar mehr und mehr im Kommen aber längst nicht überall nutzbar, vor allem nicht in diesem Nutzungsumfang. Zudem können hier auch bereits SMS per Sprache versendet werden. Nachrichten können ebenfalls über Whatsapp oder Telegram sowie weiteren Messaging Diensten (wie vom Smartphone Google Assistant bekannt) versendet werden. Für mich persönlich ist das ein enormer Komfort Gewinn, denn wie gesagt, tippen möchte ich auf dem kleinen Display ungern.
Die Spracherkennung funktioniert wie in guter Google Assistant Manier ausgesprochen gut. Auch die Erkennung des Aktivierungswortes ist bei aktiviertem Smartwatch Display recht zuverlässig.
Weitere Dinge die mit einem Google Home nicht funktionieren sind beispielsweise Sprachbefehle zum Starten einer Navigation oder Befehle für Google Fit (z.B. Puls des integrierten HR Sensors anzeigen). Ein Sprachfeedback gibt es nicht (mangels im Gegensatz zum Vorgänger eingebauter Lautsprecher), empfinde ich aber auch nicht als störend. Über gekoppelte Bluetooth Kopfhörer kann nach wie vor eine Soundausgabe stattfinden.
Eine Übersicht, was unter Wear OS mit dem Google Assistant möglich ist findet ihr hier.

Wear OS als Betriebssystem

Durch Wear OS kann die Smartwatch sowohl mit einem Android Smartphone als auch etwas eingeschränkter aber durchaus praktikabel mit einem iOS basierten Smartphone verwendet werden.
Wear OS empfinde ich als sehr cleanes und übersichtliches System. Es bietet eine Vielzahl an Individualisierungsmöglichkeiten beim Watchface als auch bei den zusätzlichen Informationen die angezeigt werden. So hat man aus diversen analogen und digitalen Uhren die Auswahl und kann diese mit unterschiedlichen Daten bestücken: Details zu Terminen, Fitness, App Shortcuts oder einfachen Dingen wie dem Datum.

An der Fossil Explorist befinden sich speziell nochmals zwei physische Tasten welche ebenfalls mit App Shortcuts belegt werden können. Hinzu kommt bei der Fossil Explorist eine drehbare Krone zum Scrollen, welche gleichzeitig als Homebutton dient. Mit dieser wechselt ihr zwischen der normalen Uhren Oberfläche und den verfügbaren Apps. Befindet ihr euch in einer App könnt ihr damit auch bequem zur Uhren Oberfläche zurückkehren. Die ganze Bedienung empfinde ich als sehr intuitiv. So wird System-, als auch App übergreifend viel durch Gesten gelöst. So bringt euch das Wischen von unten nach oben immer die neusten Benachrichtigungen eures Smartphones (unter Android selbst analog kennen viele ja sicherlich das Ganze mit Wischen von der Statusleiste von oben nach unten). Zu Einstellungen kommt ihr stets durch Wischen vom oberen Bildschirmrand nach unten.
Alternativ kann man noch aktivieren, dass durch Bewegungen des Handgelenks navigiert werden kann, somit ist eine Bedienung ohne Hand möglich. Dies funktioniert ausgesprochen gut und zuverlässig.
Auch hier finden sich verschiedene Möglichkeiten zur Einstellung, was viel Individualität bietet. Somit sollte sich für jeden ein optimales Bedienkonzept ergeben.

Für Wear OS mangelt es oftmals leider an vernünftigen Apps

Mit Wear OS kompatible Apps sind im Playstore mit einem Uhren Symbol versehen. Einziges Manko an Wear OS ist, dass viele bekannte Apps keine oder stark verbesserungswürdige Apps zur Verfügung stellen.
So stellt Spotify – um ein Beispiel zu nennen – lediglich eine Art Fernsteuerung zur Musik auf dem Smartphone zur Verfügung und keine Standalone App die es möglich macht Musik direkt über die Smartwatch wiederzugeben. So ist es nur mit Google Play Music nicht aber mit Spotify möglich Musik direkt über mit der Uhr verbundene Bluetooth Kopfhörer wiederzugeben. Wer gerne ohne Smartphone aber mit Musik joggen geht kann hier leider nicht auf Spotify zurückgreifen. Angemerkt sei hier, dass hierfür die Musik offline auf den 4GB internen Speicher geladen werden muss, damit die Musik der Smartwatch autark vom Wifi und dem verbundenen Smartphone ist.
Eine meiner Meinung nach sehr gut umgesetzte App (welche ich für das ein oder andere auch im Smart Home einsetze: zum Beispiel hier) ist Telegram. Diese erlaubt es auch auf alte Chats nochmals zurückzugreifen, Kontakten direkt einen Standort zu senden und vieles mehr. Ist die Smartwatch mit einem WiFi verbunden benötigt Telegram zudem keine Verbindung zum Smartphone und Nachrichten kommen trotzdem an.

Wear OS Updates

Positiv empfand ich bei der Fossil Explorist der 3. Generation bereits immer, dass konstant neue Sicherheitspatches kommen und OS Updates nach Release sehr fix und binnen weniger Wochen verfügbar sind. Aktuell läuft die Fossil Explorist HR mit dem Sicherheitspatch von August und Wear OS 1.5 und ist damit somit auf dem neusten Stand der Dinge.

Nutzung von Google Pay

Bereits seit dem Deutschlandstart von Google Pay setze ich dies auf meinem NFC fähigen Smartphone (derzeit ist dies das Oneplus 5T) in Verbindung mit meinem N26 Konto ein. Mit dem neu spendierten NFC Sensor ist die Fossil Explorist HR die erste Smartwatch aus dem Hause Fossil welche ebenfalls Google Pay spendiert bekommt. Bei der Einrichtung von Google Pay ist lediglich ein Sperrcode oder -muster erforderlich. Durch die eingebaute Trageerkennung gebt ihr dies einmalig morgens beim Anlegen der Smartwatch ein oder falls ihr die Smartwatch mal irgendwo abgelegt habt, z.B. zum Laden, auch dazwischen. Die Trageerkennung funktioniert ausgesprochen zuverlässig, so muss ich über den Tag die Smartwatch nicht erneut entsperren.
Die Einrichtung von Google Pay erfolgt analog wie beim Smartphone mit einer kompatiblen Bank / Kreditkarte. Beim Einkaufen muss nun nur noch die Google Pay App gestartet werden und die Uhr an das Kartenlesegerät gehalten werden. Dies funktioniert schnell und zuverlässig. Die Fossil Explorist besitzt, wie bereits oben erwähnt, Tasten für Shortcuts zu Apps, so ist die Google Pay App nur einen Klick entfernt.

Auf dem Smartphone habe ich diverse Kundenkarten in der Google Pay Wallet eingerichtet. Betrete ich einen Google Pay Partnershop, erhalte ich eine Notification, dass ich hier kontaktlos zahlen kann. Habe ich für diesen Laden eine Kundenkarte eingerichtet, so ist der QR oder Barcode direkt über die Benachrichtigung abrufbar. Auf der Smartwatch erhalte ich leider weder manuell die Kundenkarten noch automatisch wie ich mir das dort bequem wünschen würde. Vielleicht folgt dieses Feature oder die Integration von Kundenkarten später.
Alles in allem kann ich mit der Smartwatch so entspannt und schnell einkaufen und bezahlen – ist auch irgendwie smart, oder? 😉

Google Fit: Mit der Smartwatch zum Sport

Durch den neuen Herzfrequenzsensor und den GPS Sensor hat man erheblich neue Möglichkeiten mit der Fossil Explorist HR, wenn es um das Tracking von Sportaktivitäten geht.
Der GPS Sensor steht auch Drittanbieterapps, z.B. Runtastic, zur Verfügung. So wird kein Smartphone mehr benötigt um sportliche Aktivitäten aufzuzeichnen. Für den Sport werde ich mir zusätzlich noch ein Silikon Armband zulegen, da dieses dann etwas fester sitzen kann und zudem nochmals etwas an Gewicht eingespart wird. Die Fossil Explorist HR ist natürlich keine reine Sportuhr kann aber ohne Probleme auch zum Training genutzt werden.

Ich verwende die Fossil Explorist HR gerne mit Google Fit. Hier werden (optional) auch über den Tag Herzaktivitäten erfasst und der Puls aufgezeichnet. Beim Krafttraining mit Google Fit werden Übung und Anzahl der Wiederholungen bereits recht gut von der Smartwatch erfasst. Hier kann jedoch noch manuell bei Bedarf nachjustiert werden, auch was die Pausen zwischen einzelnen Sätzen betrifft. Auch beim Lauftraining auf dem Laufband wird die gelaufene Strecke recht gut erfasst (Abgleich mit dem Laufband). Für Outdoor Training steht hier aber natürlich auch GPS zur Verfügung.
Beim Training kann mit Google Play Music über mit der Smartwatch verbundene Bluetooth Kopfhörer zudem noch Musik ohne die Verwendung eines Smartphones ausgegeben werden. Synchronisiert werden eure Aktivitäten dann trotz allem auch mit der Smartphone App von Google Fit.

Positiv empfand ich, dass das bereits vor wenigen Tagen vorgestellte neue Google Fit Update bereits für die Fossil Explorist HR zur Verfügung steht.
Für die Zukunft wünsche ich mir eine Unterstützung von Herstellern diverser Fitness Geräte. Dieser fehlt nicht nur weitgehend für Wear OS sondern auch allgemein für Google Fit. So könnte ggf. in Zukunft bei Freigabe des NFC Chips eine Karte oder ein Armband mit NFC im Fitness Studio durch die Smartwatch ersetzt werden. Vielleicht wäre auch ein Einsatz denkbar, bei dem das Fitnessgerät die Herzfrequenz der Smartwatch erkennt oder zumindest mit der vom Fitnessgerät erfassten Sportaktivität synchronisiert.

Vergleich zum Vorgänger

Flüssig laufen bei mir sowohl die 3. als auch die 4. Generation, zudem sind beide mit aktuellen Updates von Wear OS versorgt. Neben den fehlenden Sensoren die der Vorgänger der Fossil Explorist HR nicht hat, gibt es auch noch einige weitere Unterschiede zwischen der Ausführung der 3. und 4. Generation der Fossil Explorist Reihe. Außerdem fällt die Lünette bei der neuen Generation etwas schmaler aus, wodurch das Display etwas randloser wirkt. Bei der neuen Generation gefallen mir zudem die Schwarzwerte des Displays besser.

Laden der Smartwatch:
Während der Magnet an der 3. Generation noch etwas lockerer saß sitzt es nun an der 4. Generation durch verändertes Ladepad etwas stärker. Zudem lädt die neue Generation erheblich schneller (zwischen 30 und 50% schneller) als die 3. Generation. So ist die Smartwatch in fast der halben Zeit nun voll.

Gewicht:
Bei gleichem Armband ist die 4. Generation einen Tick leichter als sein Vorgänger. Zudem empfinde ich die 4. Generation durch den konvex geformten HR Sensor, als ein wenig dünner.

Eingebauter Lautsprecher:
Während bei der 3. Generation noch ein eingebauter Lautsprecher zum Einsatz kam, welcher zum Beispiel auf Wunsch die Antworten des Google Assistant wiedergeben konnte wird nun bei der 4. Generation darauf verzichtet. So wurde vermutlich neuer Platz für HR Sensor & Co geschaffen und die 4. Generation konnte ein wenig dünner und leichter werden. Zudem war der Wegfall des integrierten Lautsprechers sicher auch ein Grund zur Garantie der erweiterten Wasserdichte nun in Generation 4.
Beide Versionen unterstützen zudem die Ausgabe von Ton über gekoppelte Bluetooth Lautsprecher oder Kopfhörer.

Lohnt sich die neue Generation oder reicht die alte Generation aus?
Das ist eine Frage, die jeder persönlich je nach Vorlieben und Nutzungsverhalten beantworten muss.
Besonders wer die Smartwatch auch zum Sport nutzen möchte oder wer neue Dienste wie Google Pay nutzen möchte sollte auf Grund der Erweiterung um HR Sensor, GPS und NFC zur neuen Version greifen. Für den restlichen Gebrauch und wen die anderen Unterschiede nicht überzeugen, der kann getrost auch zur nun günstigeren 3. Generation greifen. Auch hier ist der Google Assistant und Co vorhanden.

Entwickler: Google LLC
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